Samstag, 19. Dezember 2009

Heute, 19.12.2009, 14h DFB Pokal Viertelfinale 1 FC Köln vs FCR 01 Duisburg

Heute findet im Franz-Kremer Stadion in Köln das Frauenfussball DFB Pokal Viertelfinale zwischen dem 1. FC Köln und dem Titelverteidiger FCR 01 Duisburg statt. Vor dem Spiel führte der 1. FC Köln ein Interview mit den Nationalkickerinnen Sonja Fuss (früher Duisburg jetzt Köln) und Inka Grings.
"Das Spiel ist nicht gefährdet!"
"Wunderbares Winterwetter und den Rest schafft unsere Rasenheizung", meint Kathrin Schrage Pressesprecherin der Frauenabteilung des 1. FC Köln, "das Spiel ist nicht gefährdet!" - Also, morgen auf in die Domstadt und ein letztes Mal in diesem Jahr Frauenfussball der Spitzenklasse geniessen!
Interview mit Sonja Fuss und Inka Grings
Wir bedanken uns recht herzlich beim 1. FC Köln dafür, dass wir das folgende Interview im Vorfeld des Pokalkrachers übernehmen durften:
"Vor dem Pokal-Hit sprach fc-koeln.de mit Deutschlands Top-Stürmerin und FCR-Spielerin Inka Grings sowie FC-Leitfigur Sonja Fuss über den Pokalwettbewerb, den FC und über die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt.fc-koeln.de: Ihr beide habt den DFB-Pokal mehrfach gewonnen und kennt diesen Wettbewerb aus dem Effeff. Was bedeutet der Pokal im Frauenfußball?Inka Grings: „Dieser Wettbewerb hat einen sehr großen Stellenwert. Insgesamt und auch für mich persönlich. Gerade durch die Standortverlegung des Endspiels von Berlin ins tolle FC-Stadion steigt der Ehrgeiz, noch einmal dort spielen zu wollen, denn die Kulisse wird wunderschön werden, davon bin ich überzeugt.“ Sonja Fuss: „Ich kann mich der Meinung nur anschließen. Der DFB-Pokal hat im Frauenfußball einfach die größte Medienpräsenz und dadurch, dass das Frauen-Finale jetzt selbstständig wird, wird es noch einmal mehr Aufmerksamkeit wecken und zu einem echten Event werden.“ Der Frauenfußball hat also nicht vom anschließenden Männer-Finale profitiert?Sonja Fuss: „Das finde ich persönlich nicht. Ich selbst war jetzt viermal in Berlin und habe dreimal gewonnen. Es war zwar immer ein tolles Erlebnis, aber man hat sich gleichzeitig eben auch immer nur als Vorspiel gefühlt. Die Zuschauer sind nicht wegen uns gekommen, sondern wegen des Männer-Spiels und das wird sich durch die Standortverlegung ändern.“ Inwiefern werdet Ihr von der Stimmung im Stadion beeinflusst?Inka Grings: „Es gibt natürlich nichts Schöneres, als vor einer tollen Kulisse zu spielen. Das pusht noch einmal zusätzlich und ist im Frauen-Fußball immer noch nicht selbstverständlich.“ Sonja Fuss: „Dass wir hier beim FC auch in der Zweiten Liga so konstant derart viele Zuschauer haben, ist klasse, damit habe ich so gar nicht gerechnet. Man ist schon auch von der Atmosphäre ein bisschen abhängig und deshalb freut uns das auch sehr, dass so viele Leute kommen.“ Angenommen, das Franz-Kremer-Stadion wird am Samstag ordentlich gefüllt, setzt Euch das nicht auch unter Druck? Sonja Fuss: „Nach unseren sportlichen Misserfolgen in der Liga zuletzt glaube ich, dass wir momentan nichts mehr zu verlieren haben. Schon gar nicht gegen den haushohen Favoriten FCR Duisburg. Fest steht, dass es uns umso mehr Freude bereitet, je mehr Zuschauer kommen, und wir werden alles versuchen, dagegenhalten zu können.“ Wie nimmt der FCR Duisburg das Spiel als klarer Favorit am Samstag an? Inka Grings: „Wir freuen uns wahnsinnig auf das Viertelfinale gegen Köln. Aber wir sind UEFA-Cup-Sieger und DFB-Pokalsieger, klar, dass wir auch dementsprechend auftreten und nichts anbrennen lassen werden. Definitiv werden wir den FC nicht unterschätzen, dazu kennen wir viel zu viele Spielerinnen aus Köln. Aber klar ist, nur das Erreichen des Halbfinales zählt, sonst nichts.“ Auch Sonja ist eine der FC-Spielerinnen, die Du seit Jahren kennst, mit der Du lange zusammengespielt hast, worin liegen Ihre größten Stärken?Inka Grings: „Sonja hat natürlich den absoluten Vorteil, sie ist wahnsinnig schnell und das ist im Frauenfußball ein riesiger Vorteil.“ Ist Sie schneller als Du?Inka Grings (zögert/grinst): „Nee, ich glaube, wir sind gleich schnell. So weiß ich, wenn ich vor ihr bin, wird sie mich nicht mehr kriegen. Aber Sonja ist auch sehr kopfballstark und ihre Freistöße sind echt gefährlich – vom FC insgesamt, da müssen wir aufpassen.“ Es könnte ob Eurer Positionen durchaus zu direkten Duellen kommen am Samstag. Wie geht Ihr damit um? Inka Grings (lacht): „Ich geh ihr aus dem Weg, hab ich mir überlegt und suche mir andere Wege zum Tor.“ Sonja Fuss: „Inka ist die unangenehmste Gegenspielerin, die man sich vorstellen kann, denn sie ist unglaublich variabel in ihrem Spiel und nur schwer auszurechnen. Trotzdem macht es mir immer sehr großen Spaß, gegen sie zu spielen und ich denke schon, dass es das ein oder andere Mal zu einem Aufeinandertreffen kommen wird.“Inka Grings (schmunzelt): „Trotzdem suche ich mir in meinem Alter eher die bequemeren Wege aus.“Im Viertelfinale trittst Du, Inka, jetzt nicht nur gegen Sonja und Ihre zehn Mitspielerinnen an, sondern Du kämpfst auch gegen Deinen Lieblingsverein. Du bist FC-Fan, stimmt das? Inka Grings: „Ja, das stimmt, schon von klein auf. Wie das so richtig gekommen ist, weiß ich gar nicht. Jedenfalls finde ich den FC toll, freue mich, dass die Männer in der Ersten Liga spielen und hoffe, dass es die Frauen auch irgendwann tun werden. Nichtsdestotrotz werde ich am Samstag für Duisburg spielen und nicht für Köln.“ (lacht) Du hast beim FCR im Sommer um drei Jahre verlängert. Wäre der FC trotzdem bei etwaiger Erstliga-Zugehörigkeit interessant für Dich?Inka Grings: „Durchaus. Der FC wäre dann sicherlich eine Option.“
(Quelle des Interviews: www.fckoeln.de)
Inka Grings
Sonja Fuss

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