Zu einer öffentlichen Betriebsversammlung trafen sich heute vor der Verwaltung der TKS (ThyssenKrupp Steel) an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Duisburg tausende Stahlarbeiter, um gegen die vom Vorstand geplante Streichung von 1.500 Arbeitsplätzen zu protestieren. Die Stahlkocher brachten dabei lautstark ihren Unmut zum Ausdruck. Die Veranstaltung, die von der IG Metall Duisburg organisiert worden war, fand unmittelbar vor einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates statt, die auf Arbeitnehmerwunsch hin einberufen wurde. Zwar bewies der Vorstandsvorsitzende Karl Ulrich Köhler von TKS (ThyssenKrupp Steel) Mut, vor der Versammlung zu sprechen, jedoch wollte er keinerlei Zugeständnisse machen und schloss auch betriebsbedingte Kündigungen in seiner Rede nicht aus, eine solche Zusage, so sagte er, könne heute niemand machen, der auch morgen noch sein Wort halten wolle.
Der 2. Vorsitzende der IG Metall Detlef Wetzel widersprach Köhler und forderte den Verzicht auf Kündigungen und erinnerte in diesem Zusammenhang an die großen Gewinne, die der Konzern dank der Leistungen seiner Arbeiter in den letzten Jahren erwirtschaften konnte. Er kündigte an, um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen zu wollen und schloss auch bundesweite Streikmaßnahmen nicht aus. Es könne nicht sein, dass 10 Wochen Krise, zu solchen Maßnahmen bei einen gesunden Unternehmen führen.
Zeitgleich waren aus den Reihen der Stahlarbeiter lautstarke Hinweise auf Managementfehler z.B. in Brasilien zu hören.
Mit lautem Beifall wurde der Altoberbürgermeister von Duisburg, Jupp Krings (SPD)von den Anwesenden begrüßt. Vielen ist noch sehr gut in Erinnerung, wie er sich vor 20 Jahren in Duisburg - Rheinhausen um den Erhalt von Stahlarbeitsplätzen eingesetzt hatte. Heute war der inzwischen 82jährige natürlich wieder anwesend, um seine uneingeschränkte Solidarität zu bekunden. Auch der Oberbürgermeisterkandidat der SPD Jürgen C. Brand hatte sich unter die Stahlarbeiter gesellt, um deren Protest zu unterstützen. Der SPD Bundestagsabgeordnete Hans Pflug und der SPD Landtagsabgeordnete Ralf Jäger waren ebenfalls unter den Demonstranten zu finden. Der amtierende Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland von der CDU war auch kurz vor Ort, nachdem er aber von einem gellenden Pfeifkonzert der Anwesenden bei seiner Vorstellung begrüßt wurde, die ihm mangelndes Engagement für die Stahlkocher vorwerfen, genau so schnell wieder verschwunden.Im folgenden zeigen wir einige Fotos von der heutigen öffentlichen Betriebsversammlung in Duisburg Hamborn und werden natürlich weiter berichten.
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